Was ist kl.AUS

Kl.Aus steht für Kleister und Austausch. Kl*aus versteht sich als queer-feministisches Kollektiv für Veranstaltung und Verunstaltung.

Sowohl die Schreibweise als auch das Selbstverständnis von kl*AUS verweisen auf die Notwendigkeit einer Auflösung von binären Geschlechterverhältnissen.
#_*!-?+ sollen Platz machen für queere Denk- und Lebensweisen, die durch derzeit bestehende Verhältnisse noch zu wenig Raum haben.

Wir beschäftigen uns mit Machtkonstruktionen in verschiedenen Räumen und Formen. Unser Fokus richtet sich dabei auf Diskriminierungen und Verdrängungsmechanismen gegenüber Frauen* (wie z.B. street harassment) in öffentlichen Räumen. Wir wollen uns den vielen und vielschichtigen Fragen, die damit verbunden sind, stellen: im Kollektiv und im Austausch mit anderen. In unserer Auseinandersetzung mit diesen Themen geht es vielmehr um ein gemeinsames Annähern an komplexe Zusammenhänge über Fragestellung als um die strikte Beantwortung dieser Fragen.

So können wir uns allein dem öffentlichen Raum über verschiedenste Fragestellungen annähern – wo beginnt dieser? Wem „gehört“ er und in welchen Rollen kann ich darin auftreten? Welche Normen müssen erfüllt werden, um im öffentlichen Raum Platz zu haben? Wie steht das Öffentliche im Verhältnis zum Privaten? Dabei wollen wir uns mit sichtbaren und unsichtbaren Machtverhältnissen in diesen Räumen auseinandersetzen und im Kontext der Erfahrung von Street Harassment bzw. sexueller Belästigung von Frauen* erarbeiten. Wir wollen uns mit den Mechanismen, die es zur Festigung der vergeschlechtlichten Hierarchien im öffentlichen Raum gibt, auseinandersetzen und kritisch durchdenken, wie diese in ihren verschiedensten Formen wirken können.

Während wir uns dem Thema als Frauen* aus eigener Erfahrung annähern können, wollen wir Zusammenhänge zwischen den vielschichtigen Konstruktionen thematisieren, die im öffentlichen Raum als Teil gesellschaftlicher Hierarchien, zum Tragen kommen. Wie arbeiten (hetero-)sexistische, rassistische und binäre Weltbilder zusammen? Welcher Betroffenheit sind Frauen* als Akteurinnen* im öffentlichen Raum ausgesetzt, wenn sie nicht einem weißen, normativen Auftreten entsprechen? Inwiefern tragen Sexualität und Gender von Personen zur Einschränkung von verfügbaren Räumen bei? Auf welche Normen des Auftretens im öffentlichen Raum lassen sich solche Betroffenheiten zurückführen? Wie kann solidarisch mit (anderen) Formen von Betroffenheit (als der eigenen) umgegangen werden?

Als Kl!aus wollen wir uns in diesem Kontext nicht zuletzt mit einer feministischen Praxis auseinandersetzten und die Möglichkeiten der (eigenen) Intervention ausloten: Welche Praktiken verschaffen Frauen* Platz? Welche mir, welche auch anderen Frauen*? Wie und wo müssen und können Strategien umgesetzt werden? Wie kann Raum angeeignet werden? Muss Raum entbehrt werden? Kann sich dieser genommen werden?